FUGEN IM BEREICH BRANDSCHUTZ
Brandschutzverfugung
Brandschutz ist in vielen Gebäuden von enormer Wichtigkeit, damit Brände verhindert werden und im Falle eines Brandes die Ausbreitung des Feuers unterbunden wird. Zum Brandschutz gehört auch eine fachgerechte Fugenabdichtung mit einem geeigneten Dichtstoff. Bei der Ausführung von Brandschutzabdichtungen treten häufig Unsicherheiten bezüglich einiger Begriffe wie z.B. Baustoffklasse und Feuerwiderstandsklasse auf. Es stellt sich immer wieder die Frage, welcher Dichtstoff für Brandschutzabdichtungen geeignet ist und wie der Dichtstoff klassifiziert sein muss. Grundlage für den Brandschutz ist die DIN 4102. In dieser Norm werden Baustoffe in fünf Baustoffklassen eingeteilt. Die Einteilung beruht auf Prüfungen der Baustoffe, wo das Brandverhalten beurteilt und der Baustoff einer Baustoffklasse zugeordnet wird.
Baustoffklassen bezeichnen das Brandverhalten von einem einzelnen Baustoff und sind nicht identisch mit Feuerwiderstandsklassen, die einen Feuerwiderstand von einem gesamten Bauteil kennzeichnen. Im Sinne der Einführung europäischer und internationaler Normen sind neben den fünf Baustoffklassen nach DIN 4102 derzeit sieben Euroklassen geplant. Da Dichtstoffe aus Rohstoffen hergestellt werden, die teilweise zur organischen Chemie gehören, sind diese auch brennbar. Lediglich in der Intensität des Brandverhaltens bestehen Unterschiede, so dass man die Produkte den drei Klassen der DIN 4102 zuordnen kann:
- schwerentflammbar – entsprechend B1 DIN 4102
- normalentflammbar – entsprechend B2 DIN 4102
- leichtentflammbar – entsprechend B3 DIN 4102
Dichtstoffe, die die Brandprüfung für Klasse B1 bestanden haben, erhalten auf Antrag eine Zulassung mit einer PA III-Nummer. Dieser Dichtstoff unterliegt damit einer ständigen, amtlichen Fremdüberwachung mit Brandprüfung.
Bei der Feuerwiderstandsklasse wird zu dem Bauteil angegeben, wie lange in Minuten die Ausbreitung der flammen durch das Bauteil verhindert wird.
Man unterscheidet zwischen den Klassen 30 / 60 / 90 / 120 / 180 und über 180.
Dabei spielen die angrenzenden Bauteile und Baustoffe und die Fugenkonstruktion mit einen entscheidende Rolle. Daher gibt es weitere Unterteilungen nach Bauteilen. Z.B.
F= Bauteile, die Lasten aufnehmen
W = Brandwände, nicht tragende Außenwände
T = Feuerabschlüsse (Türen)
G = Verglasungen
L = Lüftungsleitungen
K = Brandschutzklappen
Zum Beispiel bedeutet die Angabe T 30, dass durch die Brandschutztür die Ausbreitung von Feuer, Rauch und Wärme für mindestens 30 Minuten verhindert wird. Die Feuerwiderstandsklasse wird immer für das gesamte Bauteil im eingebauten Zustand angegeben. Dazu gehören auch die eventuell im Bauteil vorhandenen Längs- und Querfugen, Hinterfüllmaterial sowie Anschlüsse und Befestigungsmittel. Der konstruktive Aufbau einer Fuge, ihre Abmessungen sowie die verwendeten Baustoffe können für die Feuerwiderstandsdauer eine entscheidende Bedeutung haben. Die Angabe einer Feuerwiderstandsklasse ist nur mit einer Bauteilprüfung möglich.